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Frust bei Hoffenheim nach 2:3 gegen Donezk: «Fucking-Spiel»

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Sinsheim – Der Frust über die späte Niederlage und das Ende der Achtelfinalträume in der Champions League brach bei Julian Nagelsmann während der Pressekonferenz richtig raus.

In der Nachspielzeit hatte die wild stürmende TSG 1899 Hoffenheim noch das 2:3 (2:2) gegen Schachtjor Donezk gefangen und damit auch die Chancen auf die Europa-League-Teilnahme minimiert. Auf die Fragen, warum sein Team am Schluss nicht wenigstens mit aller Macht den einen Punkt gesichert habe, redete sich der Chefcoach in Rage.

«Diese Unentschieden – das geht mir voll auf den Sack», erklärte der 31-Jährige. «Ich will halt gewinnen, ich will immer gewinnen, immer. Jedes Scheiß-Spiel will ich gewinnen. Ich will alles gewinnen, auch heute wollte ich gewinnen. Ich will auch gegen Manchester City gewinnen, das versprech ich.»

Die Kraichgauer hatten im vorletzten Gruppenspiel erneut den ersten Sieg in der Königsklasse verpasst. Damit geht es für sie am 12. Dezember bei Manchester City nur noch ums Weiterspielen in der Zwischenrunde der Europa League. Dafür muss Hoffenheim beim bereits für das Achtelfinale qualifizierten englischen Meister gewinnen und Donezk gegen Olympique Lyon verlieren.

Tief enttäuscht und ausgelaugt traten die TSG-Profis nach der überaus unterhaltsamen und temporeichen Partie vor 22 920 Zuschauern in der Sinsheimer Rhein-Neckar-Arena vor die Kameras und Mikrofone. «Normal hätte man am Ende vielleicht überlegen sollen, ob wir nicht das 2:2 nehmen», meinte Mittelfeldspieler Steven Zuber, sagte aber auch: «Uns zu bremsen, wäre der falsche Ratschlag gewesen.»

Mit zwei frühen Gegentoren durch die Brasilianer Ismaily (14. Minute) und Taison (15.) schockten die Ukrainer den Bundesligisten. Vizeweltmeister Andrej Kramaric (17.) und Steven Zuber (40.) glichen noch vor der Pause aus. Doch in der Nachspielzeit versetzte Taison (90.+3) den Hoffenheimern den bitteren K.o. Die letzte halbe Stunde musste Hoffenheim in Unterzahl bestreiten, weil Adam Szalai nach zwei Fouls innerhalb von zwei Minuten die Gelb-Rote Karte sah (60.). Was Nagelsmann einen «absoluten Witz» und «Skandal» nannte.

Pech hatten die Gastgeber in der Schlussphase bei einem Lattentreffer von Zuber (69.) und Chancen von Nationalspieler Nico Schulz (79.) und des eingewechselten 18 Jahre alten Engländers Reiss Nelson (81.). Die Frage, die nach einem Unentschieden gekommen wäre, so ätzte NageLsmann, könne er ja selbst stellen: «Herr Nagelsmann – 2:2. Hätten sie nicht auf Sieg spielen müssen, um bessere Chancen aufs Weiterkommen zu haben?»

Restlos bedient war auch Abwehrspieler Ermin Bicakcic. Der eilte mit seinem Rollkoffer davon: «Was soll ich den erzählen? Fucking Spiel.»

Fotocredits: Uwe Anspach
(dpa)

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