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Großer Frust bei Draxler nach Königsklassen-Aus

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Paris – Mit säuerlicher Miene stand Julian Draxler nach dem Abpfiff vor dem Fanblock im Prinzenpark und klatschte zögernd in die Hände. Im TV-Studio brach der Frust über das klägliche Champions-League-Scheitern der Pariser Multi-Millionen-Truppe aus dem deutschen Nationalspieler dann heraus.

«Es ist schwer zu akzeptieren, dass wir so sang- und klanglos ausgeschieden sind», moserte der 24 Jahre alte Profi im ZDF nach dem 1:2 von Paris Saint-Germain gegen Real Madrid.

Die logische Frage nach einem bevorstehenden Umbruch des aus Katar finanzierten Spitzenkaders nervte Draxler. «Umbruch ist immer so ein Wort. Wir haben im Sommer schon 400 Millionen in die Hand genommen», erinnerte er an die Mega-Investitionen der Franzosen, die zumindest in dieser Saison nicht den gewünschten internationalen Erfolg gebracht haben. Für Trainer Emery Unai – im Vorjahr im Achtelfinale beim legendären 1:6 in Barcelona schon gescheitert – brechen auf jeden Fall schwere Zeiten in Paris an.

Bundestrainer Joachim Löw wunderte sich schon in der Halbzeitpause über die taktische Ausrichtung der Pariser, mit drei eher defensiven Mittelfeldkräften. Die Offensivabteilung, ohne den verletzten Neymar, aber mit Edinson Cavani, Angel de Maria und Kylian Mbappé immer noch sehr prominent besetzt, bekam wenige Zuspiele.

Titelverteidiger Real musste nach dem 3:1 daheim im Rückspiel nicht an seine Grenzen gehen. Die Tore von Superstar Cristiano Ronaldo (52.) und Casemiro (80.) waren logische Konsequenz eines souveränen Auftritts der Königlichen. «Wir sind sehr zufrieden. Das war eine große Partie von uns» sagte Real-Kapitän Sergio Ramos. «Wir hatten eine gute Ausgangsposition, aber wir haben auch gut gespielt. Ich würde sagen: Madrid ist zurück. Aber gewonnen haben wir noch nichts», blickte der Verteidiger dann doch schon ein wenig Richtung Finale am 26. Mai in Kiew.

Draxler gestand: «Jeder hat gespürt, dass das Spiel nicht mehr kippen wird.» Auch nicht nach dem Ausgleich von Cavani (72.). Er konnte nicht verstehen, dass seine schon avisierte Einwechslung kurz nach dem Treffer so lange auf sich warten ließ. «Ich war überrascht und ein bisschen sauer». Er habe «auf die Tube drücken wollen». Doch seinen Kollegen sprach er den großen Willen zur Wende ab. «Alle haben das Spiel gesehen. Wir haben uns den Ball ordentlich hin und her geschoben. Aber dafür kannst du dir nichts kaufen.»

Fotocredits: Christophe Ena
(dpa)

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