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Hilfswerk Adveniat: Nach Olympia Rio nicht vergessen

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Rio de Janeiro – Das Lateinamerika-Hilfswerk Adveniat hat davor gewarnt, die besonders von Not und Elend betroffenen Menschen in der Olympia-Stadt Rio de Janeiro nach dem Ende der Spiele zu vergessen.

«Wir müssen uns auch weiterhin um die Menschen kümmern, die in unserer Gesellschaft kaum noch zählen, die aber ein Recht auf Leben und Überleben haben», sagte Hauptgeschäftsführer Bernd Klaschka der Deutschen Presse-Agentur. Der Prälat besuchte in Rio ein Hilfsprojekt im berüchtigten Stadtteil Gramacho, wo sich illegale Müllkippen befinden und Familien mit Kindern als Müllsucher und Mülltrenner arbeiten. Sie leben inmitten des teils giftigen Mülls in Baracken.

Einmal im Monat kommen Helfer und Ärzte eines Hilfsprojekt vorbei, geben Sprechstunden, kochen Essen und verteilen Kleiderspenden. Das Projekt wurde von dem Franziskaner Frei Paulo 2015 gegründet und wird von Adveniat unterstützt. «Es gibt Menschen in Gramacho, die sterben an Hunger», sagte der Pater. Klaschka betonte, dass es komplizierter werde, das Augenmerk auch auf Menschen «jenseits der Peripherie» zu lenken. «Ich stelle fest, es wird schwieriger in Deutschland, weil verstärkt die Aufmerksamkeit auf die eigenen Probleme gelenkt wird», sagte er mit Blick auf die Herausforderungen durch viele Flüchtlinge. «Die Solidarität in Deutschland zu wecken, wird immer schwerer.»

Ein breites Hilfsbündnis setzt sich unter dem Motto «Rio bewegt uns» zusammen mit der Stadtverwaltung dafür ein, dass auch nach den Spielen soziale Projekte gefördert werden. Unter anderem mit einem Spendenlauf über 55 000 Kilometer wurde viel angestoßen, zum Beispiel ein mobiler Straßenkinder-Bus, wo Kinder Computer und Internet nutzen können, Hilfe aller Art bekommen und wo sie musizieren können.

Fotocredits: Peter Bauza
(dpa)

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