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Hrubesch-Team fit für Olympia-Mission: Es kribbelt

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Salvador (dpa) – Das Selbstvertrauen ist riesig: Horst Hrubesch und seine 18 Auserwählten haben nach 28 Jahren deutscher Abstinenz bei olympischen Fußballturnieren nicht weniger als das Traumziel Maracanã, den Einzug in das Athletendorf in Rio de Janeiro und eine Medaille im Visier.

«Die Jungs, die hier sind, wollen es. Das Ziel ist klar: Wir wollen sechs Spiele machen», kündigte Titelsammler Hrubesch im maritimen Ambiente des Catussaba Suítes Hotel in Salvador an.

Das erste deutsche Olympia-Fußballteam seit den Spielen 1988 in Seoul, wo Jürgen Klinsmann und Co. Bronze holten, hat am Donnerstag in Olympiasieger Mexiko gleich zum Auftakt die schwerste Aufgabe in der Gruppe C vor sich. Dafür hat der Coach den gesamten Kader zur Verfügung. «Alle sind fit, keiner ist angeschlagen. Es fängt an zu kribbeln», sagte Hrubesch auf der abschließenden Pressekonferenz im Stadion Fonte Nova.

Für den Coach hat das Duell fast Finalcharakter: «Das erste Spiel ist unglaublich wichtig. Wenn wir die drei Punkte haben, haben wir genau das, was wir brauchen, um in so einem Turnier weiterzukommen», sagte er und ergänzte: «Beide Teams sind Favoriten. Wir wissen, was wir können und was wir wollen.»

Bei der Weltmeisterschaft 2014 nahm die A-Nationalmannschaft in Salvador mit einem 4:0 gegen Portugal eine Hürde auf dem Weg zum vierten WM-Titel. Dort hatte Bundestrainer Joachim Löw das Beste vom Besten zur Verfügung. Hrubesch musste sich hingegen bei der Kadernominierung durch eine «Verbotsliste» arbeiten, Löws Interessen und die der Vereine berücksichtigen.

Die Ansprüche sind dennoch hoch. «Erstes Ziel ist der Gruppensieg, damit wir für das Viertelfinale nicht umziehen müssen. Und zum Halbfinale wollen wir dann ins Olympische Dorf und dieses Flair mitnehmen», sagte Hrubesch. Am Sonntag ist in Salvador Südkorea der zweite Gegner. Zum Abschluss trifft Deutschland in Belo Horizonte auf Fidschi (10. August). Im Fall des Gruppensieges würde das deutsche Team dort auch das Viertelfinale bestreiten.

Klagen waren von Hrubesch nie zu hören. Der 65-Jährige ließ sich seinen Olympia-Traum nicht kaputt machen und stellte ein Team zusammen, das Erfahrung aus Bundesliga, Champions und Europa League oder auch aus dem A-Team mitbringt.

Die Vorbereitung auf das erste Spiel war allerdings extrem kurz. Nur sieben Einheiten gab es, um aus Spielern wie Überraschungsmann Nils Petersen, den Zwillingen Lars und Sven Bender oder Weltmeister Matthias Ginter eine Mannschaft zu formen.

Hrubesch sagte schon vor der Abreise nach Brasilien, dass die Vorrunde «im Grunde (…) unsere Vorbereitung» sei. «Wir sind kompakt, wir haben eine hohe Spielgeschwindigkeit und individuell gute Spieler. Und wir sind in der Lage, ein Spiel zu bestimmen und zu kontrollieren», betonte der Trainer dennoch.

Tragen soll die Mannschaft vor allem der olympische Geist, den Hrubesch immer wieder verbreitet. «Wenn ich daran denke, mit welcher Faszination ich die Olympischen Spiele im Fernsehen verfolgt habe. Und nun kann ich das selbst erleben. Ich bin da ganz heiß drauf», sagte er. Und die Spieler lassen sich davon offenbar mitreißen. «Das ist etwas Einmaliges. Es ist eine riesige Ehre für mich, ein Teil davon zu sein», sagte Ginter, der auch beim WM-Triumph in Rio vor zwei Jahren dabei war.

Fotocredits: Boris Roessler

(dpa)