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Labbadia verzichtet zunächst auf «weite Teile» des Gehalts

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Berlin – Bruno Labbadia wird zu Beginn seiner Zeit als Cheftrainer von Bundesligist Hertha BSC auf «weite Teile» seines Gehalts verzichten.

Der neue Coach habe dies angeboten für den Zeitraum, bis wieder regulär Fußball gespielt werden könne, sagte Geschäftsführer Michael Preetz bei der Präsentation des Nachfolgers von Alexander Nouri am Ostermontag. «Das finde ich eine tolle und bemerkenswerte Geste und möchte mich da auch gleich zu Beginn schon mal für bedanken», betonte Preetz. «Das zeigt, dass er sehr reflektiert auch in dieser Situation auf die Gesamtumstände, die wir in unserem Land und im Fußball haben, abhebt und sie im Blick hat.»

Hertha hatte Labbadia am Gründonnerstag als bereits vierten Cheftrainer dieser Saison verpflichtet. Nouri, der frühere Assistent von Jürgen Klinsmann, sollte eigentlich bis zum Saisonende bleiben, Hertha nutzte aber die Unterbrechung des Spielbetriebs wegen der Coronavirus-Pandemie zum Trainerwechsel. Die Bundesligen pausieren derzeit bis mindestens zum 30. April. Er werde vorerst jeweils in Dreiergruppen trainieren lassen, sagte Labbadia.

Er habe mehrere Anfragen für eine neue Anstellung gehabt, berichtete der Coach, der in der vorigen Saison den VfL Wolfsburg in die Europa League geführt hatte. «Es war auch ein Thema, mal ins Ausland zu gehen. Hertha war im Sommer mein Wunschverein, und jetzt auch, weil ich bei der Mannschaft ein Potenzial sehe. Mir haben auch die Gespräche unwahrscheinlich gefallen.»

Indes stellt sich Labbadia auf mehrere Szenarien für den möglichen Neustart der Saison ein. «Das kann in drei Wochen sein, das kann in fünf Wochen sein, das kann im August sein», sagte er. Auf diese Situation müsse er sein Team vorbereiten.

Die ungewisse Situation spielte auch eine entscheidende Rolle, dass Hertha die Ablösung von Nouri, die nach der Saison geplant war, vorgezogen hat. «Wir sind zu dem Ergebnis gekommen, dass keiner so richtig weiß, wann geht es weiter, wie geht es weiter?», sagte Preetz. «Wir hoffen alle, dass die Saison zu Ende gespielt wird. Aber eins ist aus unserer Sicht klar: Wir werden diesen Sommer nicht so erleben wie wir es gewohnt sind, wir werden keine reguläre Sommerpause haben nach unserer Einschätzung.»

Man werde die Gesundheit achten und alles in den Kontext stellen, dass man die Auflagen der Behörden beachte, betonte Preetz. Zuerst komme die Gesundheit und dann erst die Wiederaufnahme des Spielbetriebs. «Ich finde, dass der Fußball genauso verantwortungsvoll mit dieser Situation umgeht wie ich auch insgesamt den Eindruck habe, dass die Gesellschaft und insbesondere die Politik verantwortungsvoll damit umgeht», sagte Preetz.

Die Zahl der anwesenden Medienvertreter bei der Pressekonferenz war aufgrund der «aktuellen Regeln» in der Corona-Krise auf sieben begrenzt.

Fotocredits: Jan Woitas
(dpa)

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