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Leipzig will sich auf Neapel-Hinspiel nicht ausruhen

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Leipzig – Ein 1:1 wie vor fast 30 Jahren gegen den SSC Neapel mit Diego Maradona würde locker reichen. Auf Rechenspiele wird sich RB Leipzig aber nicht einlassen.

«Die Ausgangssituation ist sehr gut. Wir dürfen uns aber nicht ausruhen im Rückspiel. Die Jungs haben sehr viel Qualität, da kann es schnell gehen», betont Angreifer Marcel Sabitzer. Nach dem überzeugenden 3:1 im Stadion San Paolo stehen die Chancen des deutschen Fußball-Vizemeisters auf das erstmalige Erreichen des Achtelfinales der Europa League sehr gut.

Exzellent sogar, wenn die Neapolitaner das frühe Aus in Kauf nehmen, um sich voll und ganz auf den ersten italienischen Meistertitel seit 1990 zu konzentrieren. In Neapels goldenen Jahren hatte Lok Leipzig 1988/89 im Hinspiel der zweiten Runde des UEFA-Cups zuhause ein Remis gegen Maradona und Co. erreicht und unterlag in Neapel dann mit 0:2. Am Ende stand der einzige Europapokal-Triumph in der Historie der Neapolitaner.

Ob sich in der Gegenwart die Mannschaft von Maurizio Sarri trotz dessen schlechter Laune nach der Hinspielpleite zu einer kraftraubenden Aufholjagd hinreißen lässt, darf zumindest bezweifelt werden. Wenn der kettenrauchende Trainer, für den eigens die Kabine in Leipzig umgebaut wurde, um einen Feueralarm zu vermeiden, den zuletzt gesperrten Dries Mertens und den im Hinspiel zunächst geschonten Lorenzo Insigne von Beginn an auflaufen lässt, könnte es interessant werden.

Zumal die Leipziger auf ihren Kapitän Willi Orban verzichten müssen. Der Abwehrchef zog sich beim 1:2 gegen Eintracht Frankfurt eine tiefe Fleischwunde zu, musste genäht werden. Ebenfalls verletzt ist Mittelfeldstar Naby Keita – Oberschenkelzerrung. Damit fehlen Trainer Ralph Hasenhüttl zwei wichtige Spieler. «Die Ausgangsposition ist gut, es ist aber 90 Minuten noch ein weiter Weg für uns, weil Neapel auswärts für Tore immer gut ist.» So hatte der 50 Jahre alte Österreicher bereits gewarnt, noch bevor Orban und Keita ausfielen.

Allerdings müssten die Leipziger mindestens drei Gegentore zulassen und selbst keins schießen, damit Neapel weiterkommt, und nicht RB am Freitag von 13.00 Uhr (Sky) an gespannt auf das nächste Los wartet. Die Statistik der Leipziger spricht eindeutig für den aktuellen Tabellenfünften der Bundesliga: Drei Gegentore daheim kassierte RB in dieser Saison erst einmal, schoss beim 2:3 gegen Hertha BSC am 17. Dezember aber auch zwei eigene Treffer.

Bis zum Finale in Lyon am 16. Mai ist es noch ein weiter Weg. Der Europa-League-Gewinner qualifiziert sich auch automatisch für die Champions League in der kommenden Saison. RB will das aber in der Bundesliga schaffen. Aber nach der 1:2-Niederlage am Montagabend beim Mitkonkurrenten Eintracht Frankfurt – der ersten nach drei Pflichtspielsiegen in Serie – müssen die Leipziger aufpassen. Einen Ausrutscher am Sonntag daheim gegen den Tabellenletzten 1. FC Köln kann sich RB kaum leisten. Zumal in der Woche darauf das erst recht wichtige Heimspiel gegen Borussia Dortmund ansteht.

Doch nun heißt der Gegner erstmal SSC Neapel. Das Abschlusstraining bestritt die zuletzt in der Serie A nur mit 1:0 gegen Abstiegskandidat SPAL Ferrara erfolgreiche Liga-Spitzenreiter noch in der Heimat. «Die Europa League ist wichtig wie auch die Liga. Ich erwarte jetzt eine Reaktion von der Mannschaft», hatte Sarri nach dem Hinspiel gesagt.

Fotocredits: Jan Woitas
(dpa)

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