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Lesser und Schempp beim Sprint knapp am Podest vorbei

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Oberhof – Erik Lesser und Simon Schempp sind im Biathlon-Hexenkessel in Oberhof haarscharf am Podest vorbeigelaufen. Der Thüringer und der Schwabe verschafften sich mit den Plätzen fünf und sechs aber eine hervorragende Ausgangsposition für die Verfolgung bei dem Heim-Weltcup.

Am Dreikönigstag starten die Damen – Weltcup-Spitzenreiterin Laura Dahlmeier verzichtet auf einen Start. Die Bayerin will erst im Massenstart am Sonntag dabei sein.

Bei den Männern lag Lesser nach dem Sprint 41,2 Sekunden hinter Sieger Julian Eberhard aus Österreich. «Über das Schießen ärgere ich mich. Die Lautstärke hat mich dann doch bisschen aus dem Konzept gebracht. Das darf nicht passieren», klagte Lokalmatador Lesser. «Nervös war ich nicht», sagte dagegen Schempp im ZDF. «Die Ergebnisse am Schießstand zeigen, dass es hier immer schwer ist zu schießen.»

Schempp hatte nach den zehn Kilometern einen Rückstand von 46,2 Sekunden auf den Österreicher. Genau wie Eberhard mussten auch der zweitplatzierte Tscheche Michal Slesingr und der drittplatzierte Italiener Dominik Windisch nur einmal in die Strafrunde.

Lesser und Schempp dagegen leisteten sich genau wie Arnd Peiffer (15.), Matthias Bischl (22.) und Florian Graf (49.) je zwei Schießfehler. Benedikt Doll traf nur fünf der zehn Scheiben, beendete das Rennen aber immer noch auf Rang 44. Auch Frankreichs Superstar Martin Fourcade kam mit den schwierigen Bedingungen am Grenzadler nicht zurecht. Nach fünf Siegen in Serie kam der Weltcup-Spitzenreiter mit drei Fehlern nur auf Rang acht.

Schwäche am Schießstand zeigte auch der Russe Anton Schipulin, kam nur auf Rang 24. In der Doping-Frage war der Staffel-Olympiasieger am Vorabend bei einem Treffen der Skijäger in die Offensive gegangen. «Es gibt derzeit mehr Fragen als Antworten. Wir müssen schnell Gewissheit haben, wer schuldig ist und wer nicht. Ich habe den anderen gesagt, dass sie keine voreiligen Schlüsse ziehen sollen, bevor endgültige Beweise vorliegen», sagte er.

Einen Weltcup-Boykott der Athleten wird es vorerst nicht geben, eine Sperre für das gesamte Team des Landes ist dagegen möglich. «Diese Konsequenzen sind für die Zukunft nicht ausgeschlossen», sagte IBU-Generalsekretärin Nicole Resch dem ZDF. «Die hängen aber davon ab, was wir noch rausfinden werden.»

Weil im zweiten McLaren Report um mutmaßliches russisches Staatsdoping insgesamt 31 russische Skijäger genannt worden waren, rumort es in der Biathlon-Szene gewaltig. «Es war ein konstruktives Gespräch, weil uns von IBU-Seite mal alles erklärt wurde», sagte Schempp. «Ich denke, es wird nicht das letzte Meeting sein.» Für ihn ist ein Boykott noch nicht vom Tisch: «Es könnte schon eine Option werden.»

Fotocredits: Hendrik Schmidt
(dpa)

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