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Mehr als nur Prestige: Löwen und SCM kämpfen um Super Cup

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Stuttgart – Nur zehn Tage nach Olympia-Bronze geht es schon um den ersten nationalen Handball-Titel – und für die Rhein-Neckar Löwen um einen guten Start in die Saison eins nach Uwe Gensheimer.

Ohne den nach Frankreich gewechselten langjährigen Kapitän will der deutsche Meister am Mittwoch (20.15 Uhr) im Super Cup gegen den Pokalsieger SC Magdeburg die nächste Trophäe einsammeln. «Wir haben noch nicht so viele Titel gewonnen, deswegen bedeutet uns das Spiel sehr viel», sagte Trainer Nikolaj Jacobsen.

Zugleich ist das Spiel in der Stuttgarter Porsche-Arena auch eine wichtige Standortbestimmung vor dem Saisonstart in der Handball-Bundesliga. Denn dort geht es zum Auftakt am Samstag direkt wieder gegen das Team aus Sachsen-Anhalt. Ein Sieg in beiden Partien wäre wichtig, um mit Schwung und Selbstvertrauen in den erwarteten Meisterschafts-Dreikampf mit der SG Flensburg-Handewitt und dem THW Kiel zu gehen. Denn die erste Meisterschaft in der Vereinsgeschichte würden die Löwen am liebsten verteidigen.

Ganz sicher beenden das Team aus Mannheim oder der SCM am Mittwoch eine lang anhaltende Dominanz der Mannschaften aus Norddeutschland. Zwölf Jahre in Serie, seit 2004, kam der Sieger im Super Cup wahlweise aus Schleswig-Holstein oder Hamburg.

Nachfolger von Rekordgewinner Kiel möchte aber auch der bislang 1996 und 2001 erfolgreiche SC Magdeburg werden. SCM-Trainer Bennet Wiegert stand bei deren letztem Super-Cup-Sieg noch als Spieler auf dem Feld. «Für mich hat der Super Cup einen hohen Stellenwert, das ist eine Herausforderung für uns», sagte er.

Im DHB-Pokal haben die beiden Kontrahenten ihre Pflichtaufgaben bereits mühelos gelöst und stehen im Achtelfinale. Für Magdeburg war der Preis aber hoch: Torwart Jannick Green, Olympiasieger mit Dänemark, und der deutsche Nationalspieler Finn Lemke haben sich verletzt. Green hat Rückenprobleme, Lemke eine Knieprellung. «Vielleicht können beide am Mittwoch auflaufen, wir hoffen aber spätestens am Samstag auf ihren Einsatz», sagte SCM-Geschäftsführer Steffen Stiebler.

Auch die Löwen haben einige angeschlagene Spieler: Der Isländer Alexander Petersson fällt mit einem Jochbeinbruch aus, der Norweger Harald Reinkind feierte im DHB-Pokal nach seinem Kahnbeinbruch immerhin ein Kurz-Comeback. Nationalspieler Patrick Groetzki, der verletzt frühzeitig aus Rio abreisen musste, ist wieder dabei.

Sollte Lemke spielen können, treffen mit ihm und Hendrik Pekeler in Stuttgart zwei Bronzemedaillengewinner von Rio aufeinander. Daneben stehen insgesamt vier Olympiasieger aus Dänemark in den Kadern der beiden Super-Cup-Teilnehmer.

Der Super Cup wird zum 23. Mal ausgespielt, neunmal hieß der Sieger THW Kiel, je viermal triumphierten der TBV Lemgo und die SG Flensburg-Handewitt. Wie dominant die Kieler zuletzt waren, zeigt sich daran, dass sie zum ersten Mal seit zehn Jahren nicht um den ersten Titel der Saison kämpfen. «Der diesjährige Super Cup zeigt die Ausgeglichenheit an der Spitze und beweist, dass es keine Monokultur im Handball gibt», sagte Liga-Geschäftsführer Frank Bohmann. 

Fotocredits: Jens Wolf
(dpa)

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