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Mit Planänderung nach Porto – RB reicht remis, Sieg besser

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Leipzig – Nach einer überraschenden Planänderung hat sich RB Leipzig in der herbstlich-kühlen Heimat auf das heiße Auswärts-Duell mit dem FC Porto eingestimmt.

In langen Hosen und teilweise mit Mütze absolvierten die Spieler des deutschen Fußball-Vizemeisters am Dienstagmorgen bei gerade mal sieben Grad auf dem vereinseigenen Trainingsgelände die Abschlusseinheit, die nur wie üblich in den ersten 15 Minuten für Medienvertreter offen war. RB verzichtete auf das Training im Estádio do Dragão am Abend bei spätsommerlichem Wetter. Coach Ralph Hasenhüttl ist sich auch so sicher: «Wir haben auch in der Champions League gezeigt, dass wir in der Lage sind, dort zu bestehen.»

Warum er und sein Trainerstab so kurzfristig den Ablaufplan änderten, verrieten sie zunächst nicht. Erst tags zuvor hatte RB mitgeteilt, daheim noch mal zu trainieren und nicht in Porto, wo Temperaturen von 23 Grad und Sonnenschein sie erwarten sollten.

Womöglich wollte Hasenhüttl seine letzten taktischen und personellen Finessen maximal unter Verschluss halten. Ein bisschen ungewöhnlich ist die Maßnahme schon, zumal die Leipziger noch nicht über einen großen internationalen Erfahrungsschatz verfügen. Die erste und bislang einzige Partie in der europäischen Meisterklasse hatte die Mannschaft mit 0:2 bei Besiktas Istanbul verloren.

Im zweiten Spiel in der Fremde darf sich der aktuelle Tabellendritte der Bundesliga gegen den 27-maligen portugiesischen Meister und aktuellen Tabellenführer eine weitere Niederlage nicht erlauben. Die Partie könnte vorentscheidend sein: Die Leipziger machten sich mit einem Zähler mehr auf den Weg nach Porto, als die Portugiesen haben.

Durch den 3:2-Hinspielerfolg hat RB vier Punkte, Porto drei. An der Spitze der Gruppe G liegt Besiktas, das nach drei Siegen in drei Spielen mit einem weiteren Erfolg gegen die AS Monaco den Einzug in die K.o.-Runde bereits klarmachen kann.

Dort wollen auch die Leipziger gleich in ihrer ersten Saison in der Champions League unbedingt hin. «Wir haben eine riesige Chance, den Vorsprung weiter auszubauen. Das ist einfach das Ziel», verkündete Leipzigs dänischer Angreifer Yussuf Poulsen. «Jetzt kommt der nächste Wettbewerb, wenn wir da gewinnen, sieht es gut aus», sagte Hasenhüttl.

Im Pokal ist er mit seiner Mannschaft nach der Niederlage im Elfmeterschießen gegen den FC Bayern München nicht mehr dabei, in der Liga wuchs der Rückstand auf die Münchner an der Spitze auf vier Punkte. Gegen Ende der Englischen Wochen, die mit einem Sieg in Unterzahl bei Borussia Dortmund begannen und zuletzt mit den zwei Misserfolgen in Unterzahl gegen die Bayern weitergingen, wollen die Sachsen nun erst recht den ersten Auswärtssieg in der Champions League feiern.

Selbst ein Unentschieden wäre – zumindest im direkten Vergleich mit den Portugiesen im Kampf um den zweiten Platz – aber fast schon wie ein Sieg. «Um den Vergleich mit Porto zu gewinnen reicht ein Punkt. Nach dem Spiel weiß ich, ob ich damit zufrieden bin oder nicht», sagte Hasenhüttl, der erneut frische Kräfte bringen dürfte. Neben Kevin Kampl darf sich auch der Portugiese Bruma Hoffnungen auf einen Einsatz in seiner Heimat machen. Beim Training in Leipzig zeigte sich der 23-Jährige besonders gut gelaunt und betrat den Platz mit einem breiten Grinsen.

Fotocredits: Jan Woitas
(dpa)

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