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Olympia 2008: Marathon-Favoritin Paula Radcliffe geht leer aus

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Der Marathon der Frauen am Sonntagmorgen in Peking endete mit einer Überraschung. Die 38-jährige Rumänin Constantina Tomescu-Dita siegte in 2:26:44 Stunden. Bei Kilometer 30, wo der Marathon erst beginnt, hatte die ehemalige Handballerin bereits 57 Sekunden Vorsprung und baute ihn noch aus. Weltrekordhalterin Paula Radcliffe aus Großbritannien musste kurz vor dem Ziel noch Stopps für Dehnungsübungen einlegen und wurde 23.

Silber ging vor dem frenetischen Publikum im Vogelnest an die Kenianerin Catherine Ndereba, die Zhou Chunxiu aus China im Spurt auf den Bronzeplatz verwies. Tomescu-Dita hat in ihrer Karriere noch nicht allzu große Erfolge aufzuweisen. Ihr bestes Marathon-Jahr gelang ihr 2005. Zunächst stellte sich als Zweitklassierte in London mit 2:22:50 rumänischen Rekord auf, gewann anschließend bei der WM in Helsinki Bronze und verbesserte als Zweite des Chicago-Marathons ihren eigenen Rekord auf 2:21:29.

Die nächste bittere Olympia-Niederlage musste Radcliffe hinnehmen, die auf den letzten Kilometern von Krämpfen geplagt wurde, kurz stoppte, sich aber ins Ziel schleppte. 2004 in Athen war sie vier Kilometer vor dem Finish von Problemen gebremst worden und saß weinend am Straßenrand. „Ich weiß nicht genau, was heute passiert ist, es fühlte sich an, als ob ich mein Bein nicht mehr gebrauchen könnte“, sagte Radcliffe und muss auf London 2012 hoffen. „Das ist nicht das Ende. Aber vielleicht soll es einfach bei Olympia nicht sein.“

Mit ausgebreiteten Armen und einem Lächeln im Gesicht rannte die deutsche Athletin Melanie Kraus die letzten Meter. „Ich habe vorher gesagt: Ich möchte ins Vogelnest fliegen – das war die Geste“, erklärte die Leverkusenerin. Kraus wurde 38., Susanne Hahn 52. „Wir hatten uns ein bisschen bessere Platzierungen gewünscht“, sagte Bundestrainer Detlef Uhlemann. „Aber die beiden sind jetzt natürlich euphorisch.“