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Pechstein-Partner will Eisschnelllauf-Präsident werden

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Berlin – Matthias Große macht Ernst. Der Lebensgefährte von Olympiasiegerin Claudia Pechstein hat seine Kandidatur für das Amt des Präsidenten bei der Deutschen Eisschnelllauf-Gemeinschaft eingereicht.

«Ich will das Schiff in ruhigeres Fahrwasser bringen. Dafür stehe ich zur Verfügung», bestätigte Große der Deutschen Presse-Agentur. Sein Bewerbungsschreiben werde den beiden verbliebenen Präsidiumsmitgliedern Uwe Rietzke und Dieter Wallisch noch in dieser Woche zugehen und ein erstes Konzept beinhalten. Beide müssen sich nun damit auseinandersetzen, ob der wegen seiner Nähe zu Pechstein nicht unumstrittene Große für das Amt in Frage kommt.

«Mein Team für den Fall einer Präsidentschaft steht. Es gibt Leute, die bereit sind, ab sofort vieles im Verband zu verändern: als erfahrener Sportdirektor, als Verbandsarzt oder auch Sponsoren, die dem Verband helfen könnten», sagte Große zwei Tage vor Beginn der Europameisterschaften in Heerenveen zu seinem «Schattenkabinett». Schon im November 2019 hatte Pechstein ihren Partner, den sie gern als «meinen Bodyguard» bezeichnet, für das Amt ins Gespräch gebracht.

Der Berliner Immobilien-Unternehmer räumte ein, wegen der dramatischen finanziellen Situation des Verbandes unter bestimmten Umständen auch mit dem von ihm hart kritisierten bisherigen Sportdirektor Matthias Kulik weiterzuarbeiten. «Wenn der Sportdirektor bereit ist, seine Fehler einzusehen und meine Linie konsequent mitträgt, können wir bis zur nächsten ordentlichen Mitgliederversammlung zusammenarbeiten», kündigte Große an. Noch vor Beginn der Weltcupsaison war Große wegen seiner angeblich «verbandsschädigenden Aussagen» aus dem DESG-Betreuerstab gestrichen worden.

Kulik habe viele Fehler gemacht, und «seine Art, mit den Menschen umzugehen, ist unfassbar», hatte Große zuvor moniert. Er spielte damit auch auf die Rolle des Sportdirektors im Streit seiner Lebensgefährtin Pechstein mit dem Bundestrainer Erik Bouwman an. Der Niederländer hatte im Sommer erklärt, dass er «keinen Bock» habe, Pechstein in seine Trainingsgruppe aufzunehmen. Er soll sich inzwischen für seine Wortwahl entschuldigt haben, Pechstein bestreitet dies.

Sportdirektor Kulik hält eine weitere Konfrontation für überflüssig. «Er kritisiert mich von seinem Standpunkt aus, ohne in bestimmte Prozesse involviert zu sein. Solange die Diskussion sachlich bleibt und er nicht persönlich wird, kann er mich angreifen», sagte Kulik der dpa. Er räumte auch ein, sich schon Gedanken gemacht zu haben, ob er im Falle von Großes Wahl weiterarbeiten könne. «Sicher würde ich unter seiner Führung nicht weiter wirksam werden», sagte Kulik.

Die bisherige DESG-Präsidentin Stefanie Teeuwen war unmittelbar vor der Saison Anfang November wegen mangelnden Rückhalts in der Verbandsführung und den Landesverbänden überraschend zurückgetreten. Als weiterer Kandidat auf das vakante Amt gilt bisher nur Uwe Rietzke. «Das ist an mich herangetragen worden, von der Sache her möglich und steht im Raum», sagte das Dresdner Präsidiumsmitglied der «Sächsischen Zeitung».

Fotocredits: Jörg Carstensen
(dpa)

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