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Reiner Calmund: «Wahnsinnsgehälter» reduzieren

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München – Der frühere Fußball-Manager Reiner Calmund würde die Bundesliga-Saison wieder stoppen, falls sich die Lage in der Coronavirus-Pandemie wieder verschlechtert.

«Sollte die Infektionsrate steigen, muss man die Situation neu bedenken und zur Not wieder stoppen», sagte der ehemalige Manager des aktuellen Pokalfinalisten Bayer 04 Leverkusen im Interview der «Süddeutschen Zeitung». «Ich bin 71 und Risikokandidat. Die Gesundheit ist das Allerwichtigste. Wenn ich den Fußball der Gesundheit vorziehen würde, müssten sie mich sofort in die geschlossene Anstalt einweisen», meinte Calmund.

Das ehemalige Manager-Schwergewicht, der nach einer Magenbypass-Operation im Januar 50 Kilogramm abgenommen hat, lobte die Deutsche Fußball-Liga (DFL) für ihr Hygiene-Konzept rund um die Geisterspiele. «Man muss sagen, dass die Bundesliga ein perfektes und striktes Gesundheitskonzept durchzieht», sagte Calmund. Manche Vereine hätten andernfalls «ernsthafte wirtschaftliche Probleme» bekommen. «Ohne Geisterspiele würden der Liga wegen TV und Zuschauern 750 Millionen Euro fehlen. So fehlen nur 130 Millionen Zuschauereinnahmen, die nach Fernsehgeld, Sponsoring und Transfers trotz des internationalen Zuschauer-Rekords nur die viertwichtigste Einnahmequelle sind», rechnete Calmund vor.

Auf «vielleicht 250 000 Mark» bezifferte der frühere Top-Funktionär das Gehalt eines Spitzenspielers zu seiner Leverkusener Anfangszeit im Jahr 1976. «Die Fernsehgelder für die ganze Liga betrugen nur 5,8 Millionen Mark. Heute sind es 1,2 Milliarden Euro», meinte Calmund. Deshalb seien heute Millionen-Gehälter keine Seltenheit. «Ich bin dafür, diese Wahnsinnsgehälter zu reduzieren», sagte Calmund. «Aber das wird schwer, da will die EU nicht mitspielen.»

Fotocredits: Peter Kneffel
(dpa)

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