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Skispringen: Der Schweizer Simon Ammann ist angriffslustig bei der 57. Vierschanzentournee

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Gerade mal 28 Zentimeter liegt der Österreicher Wolfgang Loitzl nach zwei Springen vor dem Schweizer Simon Ammann. „Jetzt kommt der Heimvorteil als Trumpf hinzu“, sagt Loitzl vor dem Bergisel-Springen in Innsbruck. „Die Österreicher haben den Druck, ich profitiere“, kontert Ammann, der als erster Schweizer überhaupt die Vierschanzentournee gewinnen will. Bester Deutscher ist der Routinier Martin Schmitt, der gute Chanchen hat, noch unter die besten Fünf zu springen.

Ammann weiß, dass der Sieg im Jahr eins nach dem Rücktritt des finnischen Superstars Janne Ahonen nur über die Österreicher geht. Im Luxuskader befinden neben Spitzenreiter Loitzl mit Skiflug-Weltmeister Gregor Schlierenzauer, Teamweltmeister Martin Koch und dem Doppelolympiasieger von 2006, Thomas Morgenstern, weitere Überflieger. Österreichs Skisprungdirektor Toni Innauer sagt: „Es ist fast a bisserl eine beneidenswerte Situation.“

Doch Ammann, Doppelolympiasieger in Salt Lake City 2002, löckt wider den Stachel: „Lustig, dass die Leute immer noch vom Duell Ammann gegen Schlierenzauer reden. Dabei hat doch jeder gesehen, dass Loitzl viel stärker als Schlierenzauer ist.“ Der Weltmeister im Skispringen weiß, dass Teenie-Idol Schlierenzauer der große Star bei den anstehenden Österreich-Heimspielen ist.

Ein nervlich angeschlagener indes. Zweimal nur Vierter, das trieb Schlierenzauer in Garmisch-Partenkirchen Tränen der Wut und Enttäuschung in die Augen. Coach Alexander Pointner fühlte sich als Motivator in der Pflicht: „Schlieri ist doch jetzt in der perfekten Jäger-Position“, und verwies auf das neue Trumpf-Ass Wolfgang Loitzl, „der es mit seiner Gelassenheit und Routine noch ganz weit bringen wird“.

Bester Deutscher ist Martin Schmitt, der im Gesamtklassement auf Rang sechs liegt: „Realistisch betrachtet ist ein Platz unter den besten Fünf möglich. Mein Hauptziel ist es, weiter konstant Sprünge auf hohem Niveau zu machen.“

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