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Staunen über Basketball-Unentschieden: «Niemals gedacht»

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München – Nach dem ersten Playoff-Unentschieden in der Basketball-Bundesliga seit 45 Jahren kramten die Beteiligten in ihrer Erinnerung.

Das 71:71 im Halbfinal-Hinspiel beschert den MHP Riesen Ludwigsburg und ratiopharm Ulm eine packende Ausgangslage für das zweite Duell um den Endspiel-Einzug – und ein besonderes Kuriosum. «Das ist vielleicht 25 oder mehr Jahre her», rätselte Ulms Coach Jaka Lakovic, wann eines seiner Spiele ohne Sieger geendet war. Sein Spieler Patrick Heckmann konnte sich gar nicht daran erinnern und auch Ludwigsburgs US-Profi Nick Weiler-Babb zeigte sich erstaunt: «Ich habe niemals gedacht, dass so etwas passiert.» Das Wichtigste zu den BBL-Halbfinals im Überblick:

REMIS: Nach Angaben der BBL endete zuletzt 1975 ein Bundesliga-Playoffspiel unentschieden, damals spielten im Halbfinale der spätere Meister MTV Gießen und der MTV Wolfenbüttel 78:78. In der Platzierungsrunde war dies auch später der Fall. Im Europapokal ist ein Remis grundsätzlich nicht völlig ungewöhnlich.

Das in dieser Bundesliga-Saison wieder ein Unentschieden möglich ist, ist dem Modus beim Meisterturnier unter Corona-Bedingungen geschuldet. Normalerweise werden Playoffduelle in fünf Partien entschieden, aufgrund der kurzen Zeitspanne gibt es in München Hin- und Rückspiel, deren Ergebnisse addiert werden.

So war im Viertelfinale das Aufeinandertreffen von Ulm mit den Fraport Skyliners aus Frankfurt beispielsweise schon zur Hälfte aufgrund eines 40-Punkte-Vorsprungs entschieden gewesen. «Da gab es durchaus die Frage, ob das so ein toller Modus ist», sagte Sportdirektor Thorsten Leibenath. «Aber die Halbfinalpartie wird kaum an Spannung zu überbieten sein.»

AUSGANGSLAGE: Um die Chance auf ihren ersten Titel zu wahren, müssen sich sowohl Ludwigsburg als auch Ulm steigern. Die Riesen hatten schwere Probleme mit ihren Distanzwürfen, trafen nur vier der 29 Versuche von jenseits der Dreierlinie. Die weiter im Turnier ungeschlagenen Ulmer konnten sich ihrerseits gegen die gewohnt aggressive Verteidigung des Gegners nur selten einfache Korberfolge herausspielen und zeigten die mit Abstand die schlechteste Offensivleistung in München. «Es war ein sehr intensives Spiel. Beide Mannschaften waren vielleicht etwas müde und übermotiviert, aber es war ein toller Fight», sagte Ludwigsburgs Coach John Patrick.

DUELL DER ALTMEISTER: Im zweiten Halbfinale zwischen Alba Berlin und den EWE Baskets Oldenburg ist dagegen die Favoritenrolle klar verteilt. Nachdem der Titelverteidiger FC Bayern wie auch der frühere Serienchampion Brose Bamberg bereits im Viertelfinale gescheitert ist, hat der Hauptstadtclub beste Chancen auf seine neunte Meisterschaft. «Unser Fokus und Ziel war es, das Turnier zu gewinnen, egal ob Bayern dabei ist oder nicht», betonte Alba-Guard Martin Hermannsson. «Das hat sich nicht geändert.»

Bereits im Pokalfinale vor der Corona-Pause hatten sich die Berliner gegen Oldenburg durchsetzen könnten – allerdings vor heimischer Kulisse. «Die ganze Arbeit richtet sich darauf, an der Spitze der Pyramide zu stehen», sagte Baskets-Coach Mladen Drijencic vor dem Hinspiel am Abend (20.30 Uhr/Magentasport). «Wir haben die Chance, als letztes Team das Hotel zu verlassen, mit diesem Pott nach Hause zu fahren. Ich bin mir sicher, dass wir alles tun werden, um das zu gewinnen.»

Fotocredits: Ulf Duda
(dpa)

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