Sportnews

Stuttgarts Planungen werden konkreter

By

on

Stuttgart – Bei den Feiern bis in den Morgen freute sich Stuttgarts Toptorjäger Simon Terodde über vier Trophäen.

Weil es keine offizielle Ehrung für den Torschützenkönig der 2. Bundesliga gibt, bekam der Fußballer wie im vergangenen Jahr einen Pokal von seiner Frau. Dazu überreichten ihm VfB-Sportvorstand Jan Schindelmeiser und Präsident Wolfgang Dietrich bei der Meister-Party in einem schicken Restaurant gleich zwei Torjägerkanonen – eine davon aus Schokolade.

Dieses Exemplar wird es wohl nicht in den geplanten Partykeller seines Hauses schaffen, die beiden anderen persönlichen Pokale und die Schale für die Zweitliga-Meisterschaft dagegen ganz sicher. «Die Schale lasse ich mir nachmachen», kündigte Terodde an. «Das ist ein Titel, der für immer bleibt.» Für den 29-Jährigen erfüllte sich mit dem Aufstieg in die Bundesliga ein Traum. «Seit 23 Jahren verfolge ich die Bundesliga, früher noch im Radio. Ich freue mich unglaublich.»

Ob Terodde allerdings im Oberhaus tatsächlich für den VfB Stuttgart aufläuft, das ist unklar. Weder der Stürmer noch Schindelmeiser wollten sich nach dem 4:1 gegen die Würzburger Kickers zu frischen Gerüchten klar positionieren. Laut einem Zeitungsbericht hat Terodde eine Ausstiegsklausel für diesen Sommer, sein Ex-Club 1. FC Köln und vor allem Borussia Mönchengladbach sind demnach sehr interessiert an den Qualitäten des Torjägers, der in 32 Punktspielen 25 Mal getroffen hatte.

Nach dem Aufstieg ist für die Verantwortlichen des VfB also auch vor der Bundesliga-Saison mit allen dafür notwendigen Personalplanungen. Geht Terodde, braucht der Club einen zweiten Stürmer neben Daniel Ginczek, der endlich auf eine Saison ohne Verletzungen hofft. Zudem sondieren die Schwaben seit längerem den Markt für Außen- und Innenverteidiger. Sicher verlassen werden den Club bislang nur Ersatztorwart Benjamin Uphoff und Rechtsverteidiger Florian Klein.

Gemeinsam mit Trainer Hannes Wolf will Schindelmeiser die neue Denkweise im Verein zudem auch in der Ersten Liga festigen. «Dass muss auch in Zukunft in der Kultur dieses Clubs verankert sein. Nicht zufrieden zu sein nach zwei guten Ergebnissen, sondern dran zu bleiben», sagte er. «Wir werden unsere Zielsetzung nicht an einem Tabellenplatz fest machen, sondern an der Art und Weise, wie wir auftreten.»

Welche Mittel ihm auf dem Transfermarkt zur Verfügung stehen, entscheidet sich dann bei der Mitgliederversammlung am 1. Juni. Da stimmen die Mitglieder des Traditionsvereins darüber ab, ob die Fußballer in eine AG ausgegliedert werden und Sponsor Daimler zukünftig auch Anteilseigner sein kann. «Das ist eine eminent wichtige Weichenstellung für den Verein», betonte Schindelmeiser. «Schaffen wir das nicht, wird es für uns extrem schwer.»

Insgesamt 100 Millionen Euro will der Club in den kommenden Jahren von Investoren einsammeln. Der Autobauer Daimler etwa hat sich mit dem Verein schon darauf geeinigt, für 11,75 Prozent der zu gründenden AG 41,5 Millionen Euro zu bezahlen. Insgesamt will der VfB maximal 24,9 Prozent der Anteile an Geldgeber verkaufen.

Fotocredits: Deniz Calagan
(dpa)

(dpa)

Auch interessant