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U21 spielt auf Sieg – Baumgartl: «Jeder weiß, worum es geht»

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Udine – Schon die letzte Vorrundenpartie ist für die deutschen U21-Fußballer ein Alles-oder-Nichts-Spiel. Mit einem Sieg gegen Österreich will die Auswahl von Trainer Stefan Kuntz die letzten Zweifel am Gruppensieg und Einzug ins Halbfinale beseitigen.

«Jeder weiß, um was es geht. Keiner hebt ab, weil wir einmal oder zweimal gewonnen haben», sagte Innenverteidiger Timo Baumgartl vor dem Duell in Udine (21.00 Uhr). Verliert die deutsche Auswahl, droht trotz des bislang überzeugenden EM-Auftritts sogar das sofortige Aus.

«Wir haben es selber in der Hand, das ist die beste Ausgangsposition, die man haben kann», sagte Kuntz. Abwehrspieler Lukas Klostermann sagte: «Uns ist bewusst, dass wir da in keiner Weise schon irgendwie durch sind und dass wir alles geben müssen.» Doch auch für Österreich geht es noch um etwas. Mit einem Sieg könnte der EM-Debütant aus eigener Kraft den Sprung ins Halbfinale schaffen. «Wir wissen, dass wir klarer Außenseiter sind», sagte Trainer Werner Gregoritsch. Das Duell ist aber nicht nur wegen der Ausgangslage ein brisantes:

TRAINERFREUNDE: Kuntz und Gregoritsch kennen sich lange, verbrachten rund um die EM-Auslosung und Vorbereitung viel Zeit miteinander. «Mein Vater hat zwei Jahre in Wien gespielt, ich bin dort in die Schule gegangen, auch aufgrund dessen ist eine Sympathie für Österreich gegeben», sagte Kuntz. «Werner hat das Herz total am richtigen Fleck. Er ist ehrlich, herzlich und authentisch.»

GASTGESCHENK: Beide Trainer begrüßten sich am Tag vor dem Spiel herzlich – und hielten auch einen kurzen Plausch. «Er hat gesagt, dass er vergessen hat, mir einen Obstler mitzubringen», sagte Kuntz schmunzelnd. Ob die beiden mal gemeinsam trinken wollen, ließ der Coach offen: «Es gibt kaum einen, der weniger verträgt als ich.»

BUNDESLIGA-DUELL: Sechs Profis im österreichischen Kader verdienen ihr Geld in den Bundesligen. So treffen auch zahlreiche Teamkollegen aufeinander, wie etwa die Freiburger Luca Waldschmidt und Philipp Lienhart oder die Hoffenheimer Nadiem Amiri, Stefan Posch und Christoph Baumgartner. Gregoritsch prophezeite: «Das gibt zusätzliche Brisanz, das Spiel hat Derbycharakter. Die Österreicher freuen sich, wenn es gegen Deutschland geht, meistens wachen wir dann immer auf.»

LEIDENSGENOSSEN: Nach deutschen Erfolgen läuft in der Kabine derzeit der Schlager «Bierkapitän», bei den Österreichern ist eher Rap angesagt, wie Kapitän Lienhart verriet. Eins haben die beiden Trainer dabei gemeinsam: So wie Kuntz kann auch Gregoritsch mit dem Musikgeschmack seiner Schützlinge wenig bis nichts anfangen: «Das einzige Problem ist die Musik. Das strapaziert meine Nerven mehr als alles andere», sagte der 61-Jährige schmunzelnd über seinen Job.

Fotocredits: CŽzaro De Luca
(dpa)

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