Sportnews

Vonn bei 80. Weltcup-Sieg zwischen Freude und Trauer

By

on

Garmisch-Partenkirchen (dpa) – Zuerst jubelte Lindsey Vonn im Ziel von Garmisch-Partenkirchen über zwei Hundertstelsekunden Vorsprung, Minuten später vergrub sie ihr Gesicht entsetzt zwischen ihren Händen. Der Sturz ihrer Teamkollegin Jacqueline Wiles nahm US-Skistar Vonn sichtbar mit.

«Ich kann mich nicht richtig freuen, da Jackie wohl schwerer verletzt ist», sagte Vonn über ihren 80. Sieg im alpinen Weltcup. Es war ihr dritter Coup in Serie auf der Kandahar-Strecke, nur noch sechs Erfolge fehlen der Olympiasiegerin von 2010 zum Rekord von Schwedens Skilegende Ingemar Stenmark.

Das konnte die 33-Jährige aber nicht so richtig genießen. Wiles, von Vonn finanziell unterstützt und zuletzt in der Abfahrt von Cortina aufs Podest gefahren, droht mit einer offensichtlichen Knieverletzung die Olympischen Winterspiele von Pyeongchang (9. bis 25. Februar) zu verpassen.

Viktoria Rebensburg fuhr bei ihrer ersten Abfahrt nach zwei Monaten Pause auf Platz elf. Ein Fehler im oberen Streckenteil verhinderte eine bessere Platzierung. «Ich hatte ja vorher gesagt, dass ich platzierungsmäßig keine großen Erwartungen habe. Teilweise war es gut, aber die Ski müssen mehr nach unten zeigen, damit ich mehr Tempo aufbauen kann», sagte die Riesenslalom-Olympiasiegerin aus Kreuth.

Kurz vor ihren dritten Winterspielen wollte Rebensburg nicht ausschließen, dass die zunehmend schlechtere Sicht und Olympia vor Augen «im Hinterkopf ein bisschen eine Rolle» gespielt habe. «Rein von meiner Fahrt her war es sehr kontrolliert und vor allem, weil ich schon lange nicht mehr Abfahrt gefahren bin.» Weltcup-Punkte sammelten auch Patrizia Dorsch (Schellenberg) auf Platz 19 und erstmals Meike Pfister (Krumbach) auf Rang 27.

Alpinchef Wolfgang Maier wollte das Abfahrtsrennen angesichts von drei Saisonsiegen Rebensburgs in deren Spezialdisziplin Riesenslalom nicht überbewerten. «Sie hat immer gesagt dass ihr absoluter Schwerpunkt auf dem Riesenslalom liegt. Da ist sie gut in Form.»

Die Abfahrt fand auf verkürzter Strecke statt, da das einzige Training erst zweieinhalb Stunden vor dem Rennen möglich war. Am Sonntag (12.30 Uhr/ZDF/Eurosport) soll die klassische Abfahrt vom Originalstart aus als Generalprobe für die Winterspiele steigen. «Das hat schon eine Bedeutung, weil es ein Heimrennen ist und sie den Abfahrtswettkampf braucht. Deshalb ist es wichtig, dass sie noch mal zulegen kann», sagte Maier.

Fotocredits: Dido Lutz,Stephan Jansen

(dpa)

Auch interessant