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Weltsport wegen Korea-Krise besorgt

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Frankfurt/Main – Der Deutsche Olympische Sportbund hält sich in der Debatte über eine mögliche Nichtteilnahme an den Olympischen Winterspielen in Pyeongchang wegen der angespannten Sicherheitslage zurück.

«Selbstverständlich beobachtet der DOSB die Situation und die weitere Entwicklung aufmerksam», sagte DOSB-Präsident Alfons Hörmann. Der Dachverband des deutschen Sports sei in ständigem Austausch mit dem Internationalen Olympischen Komitee (IOC) sowie mit dem Auswärtigen Amt, das derzeit keine Reisewarnungen für Südkorea ausgibt. «Sobald wir von dort neue Informationen erhalten, werden wir diese an unsere Wintersportverbände und die Öffentlichkeit geben», erklärte Hörmann.

Die Winterspiele sollen vom 9. bis zum 25. Februar 2018 in Pyeongchang stattfinden, weniger als 100 Kilometer von der Grenze zu Nordkorea entfernt, das mit Raketentests provoziert.

Österreichs Olympia-Team hofft, dass sich die Sicherheitslage auf der koreanischen Halbinsel bessert und eine gefahrlose Winterspiele-Teilnahme möglich ist. Österreich werde die Lage in Nordkorea noch beobachten und abwarten, bevor über eine Reaktion entschieden werde, sagte ÖOC-Präsident Karl Stoss am Freitag am Rande einer Pressekonferenz in Innsbruck der Nachrichtenagentur APA. «Sollte sich die Situation aber verschärfen und die Sicherheit der

Sportler nicht mehr gewährleistet sein, werden wir nicht nach

Südkorea fahren», sagte Stoss.

«Ich gehe persönlich davon aus, dass die Vernunft der Weltpolitik siegt und das Olympic Team Austria ganz sicher nach Südkorea reisen und an den Olympischen Winterspielen teilnehmen wird», sagte Stoss. Einen Plan B für die Olympischen Winterspiele gebe es jedenfalls nicht, bekräftigte der ÖOC-Präsident. Das Internationale Olympische Komitee erwägt ebenfalls keine Alternative zu den Spielen in Pyeongchang. In Gesprächen unter anderen mit den Staatschefs bei der UN-Versammlung seien keine Zweifel an den Winterspielen geäußert worden, hatte ein Sprecher des IOC jüngst betont.

Keinen Zweifel an einem Winterspiele-Start haben Sportler aus Schweden und Dänemark. «Unsere Position ist glasklar. Wir sind darauf eingerichtet, an den Olympischen Spielen teilzunehmen und ich bin sicher, dass die Spiele stattfinden werden», sagte der Leiter des Schwedischen Olympischen Komitees, Peter Reinebo, dem Fernsehsender SVT. Weder Sportler noch Offizielle seien beunruhigt. Die Sicherheitsvorkehrungen seien bei solchen Events enorm. Der Präsident des Italienischen Olympischen Komitees, Giovanni Malagò, sieht das ähnlich: «Als Präsident des Italienischen NOC freuen wir uns auf sichere Winterspiele.»

Nicht angstfrei blicken deutsche Athleten wie die Biathletin Laura Dahlmeier angesichts der Korea-Krise den Winterspielen entgegen. «Sport, Biathlon ist aktuell das Wichtigste in meinem Leben», sagte die siebenmalige Weltmeisterin unlängst. Aber sie wolle «nicht nicht mehr heimkommen», nur weil die Olympischen Spiele in einem Land sind, wo es 60 Kilometer entfernt politische Unruhen gebe. Und Männer-Bundestrainer Mark Kirchner berichtete: «Sicherlich unterhält man sich darüber und macht sich seine Gedanken.»

Fotocredits: Peter Gercke
(dpa)

(dpa)

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