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WM-Aus von Naidzinavicius schockt deutsche Handballerinnen

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Leipzig – Das Verletzungsdrama um Kim Naidzinavicius hat die deutschen Handballerinnen gleich zum Auftakt der Heim-WM in einen Schock-Zustand versetzt.

«Das ist ein schwerer Schlag für Kim und unsere Mannschaft, aber wir müssen auch für diese Situation Lösungen finden», kommentierte DHB-Sportdirektor Wolfgang Sommerfeld die niederschmetternde Nachricht vom WM-Aus der 26-jährigen Rückraumspielerin vom deutschen Meister SG BBM Bietigheim.

«Der Preis, den wir bezahlt haben, ist zu hoch», klagte Bundestrainer Michael Biegler nach dem lockeren 28:15-Auftaktsieg gegen Kamerun. Er muss nun innerhalb kürzester Zeit eine personelle Alternative finden. «Wir haben unseren Fahrplan der Nachnominierung schon umgestellt. Jetzt müssen wir wieder einen neuen Weg suchen. Aber der wird nicht so einfach wie die letzte Umstellung», sagte Biegler. «Darüber muss ich mir erst einmal Gedanken machen.»

Naidzinavicius war mit großen Hoffnungen in die Heim-WM gegangen. «Ich will in jedem Spiel Vollgas geben und der Mannschaft helfen, egal ob in der Abwehr oder im Angriff. Ich hoffe, dass ich eine konstante Leistung bringen kann», hatte sie vor dem WM-Auftakt ihr persönliches Ziel formuliert.

Eigentlich war für die 1,83 Meter große Sport- und Fitnesskauffrau eine tragende Rolle im deutschen Spiel vorgesehen. Naidzinavicius sollte im linken Rückraum für Torgefahr sorgen und in der Mitte Regisseurin Anna Loerper entlasten. Zudem gilt sie als sichere Siebenmeterschützin.

Vor dem zweiten Vorrundenspiel an diesem Sonntag gegen Südkorea müssen die DHB-Frauen nun schnell die Köpfe frei bekommen. «Wir haben alle daran zu schlucken, weil Kim eine sehr wichtige Person für uns ist», sagte Friederike Gubernatis.

Ähnlich äußerte sich Loerper. «Wir sind natürlich geschockt über die Verletzung von Kim», sagte die Kapitänin. «Glücklicherweise haben wir eine starke Mannschaft und Spielerinnen, die für sie nachrücken können. Das wird uns als Mannschaft noch enger zusammenrücken lassen.»

Wen Biegler in den Kader holt, war zunächst offen. Das Pech zum WM-Beginn setzte dem 56-Jährigen sichtlich zu. «Das ist die dritte Verletzte innerhalb von drei Tagen», klagte Biegler. «Da kommt jeder alleine drauf, was das für eine Mannschaft bedeutet.»

Fotocredits: Hendrik Schmidt
(dpa)

(dpa)

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