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Wolfsburg verdirbt Hertha-Trainer Covic das Heim-Debüt

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Berlin – Drittes Pflichtspiel, drittes Tor – und nun hat Wout Weghorst auch dem neuen Hertha-Chefcoach Ante Covic das Heim-Debüt vermasselt.

«Ich will ganz einfach meinen Job machen», sagte der 27 Jahre alte Niederländer, der wesentlichen Anteil am Wolfsburger Traumstart in die neue Saison hat. Auch in Berlin brachte Weghorst den VfL mit einem sicher verwandelten Elfmeter wieder in die Erfolgsspur (9. Minute).

Der eingewechselten Josip Brekalo (82.) und Jerome Roussillon (90.) sorgten am Ende des 2. Spieltag der neuen Bundesliga-Saison für den überraschend deutlichen 3:0 (1:0)-Sieg der Niedersachsen bei Hertha BSC. Im Februar diesen Jahres hatte Weghorst bereits mit dem einzigen und entscheidenden Tor den Wolfsburger Auswärtssieg in Berlin perfekt gemacht. In der neuen Spielzeit traf der Stürmer schon wieder im Pokal beim Halleschen FC (5:3 n.V.) und in der Liga gegen den 1. FC Köln (2:1).

Wolfsburg ist mit dem neuen Cheftrainer Oliver Glasner nun einer der fünf verlustpunktfreien Vereine der Liga und ordnet sich auf dem vierten Tabellenplatz ein. Trotz mehr Ballbesitz und tollen Kombinationen in Halbzeit eins verpasste es dagegen die Hertha am Sonntag, das 2:2 vom Saisonstart beim FC Bayern zu veredeln. «Es hört sich zwar deutlich an. Aber es hätte auch ganz anders ausgehen können», bemerkte VfL-Neuzugang Xaver Schlager, der am Sonntagabend zu den stärksten Profis gehörte.

Auch Glasner räumte ein, längere Zeit «riesen Probleme» und «gar keinen Zugriff» auf das offensiv-mutige Spiel der Hertha bekommen zu haben. Doch vor 42.738 Zuschauern – darunter auch Ex-Trainer Pal Dardai – schafften es die Gastgeber nicht, die robusten und zweikampfstärkeren Wolfsburger zu überwinden. Seit dem Wiederaufstieg 2013 hatte Hertha zuvor keinen Heim-Auftakt verloren. Mit einem Zähler stehen die Berliner nun auf Tabellenplatz elf.

Gleich nachdem die Hertha-Fans die Rückkehr von Covic – jetzt als Trainer – ins Olympiastadion gefeiert hatten, gab es die ersten großen Aufreger. Nach nur 18 Sekunden zeigte Schiedsrichter Guido Winkmann nach einer Aktion von Joshua Guilavogui gegen Ondrej Duda auf den Elfmeterpunkt, sah sich die Aktion auf Hinweis von Video-Assistent Günter Perl aus Köln aber noch einmal an und nahm den Strafstoß nach mehr als zwei Minuten zurück.

Auf der Gegenseite überprüfte Winkmann seine Elfmeter-Entscheidung nicht mehr, obwohl auch die Attacke von Karim Rekik gegen Felix Klaus kein glasklares Foul war. Der Niederländer Weghorst verwandelte sicher. «Hut ab vor dem Schiedsrichter, dass er seine Entscheidung zurück genommen hat», sagte Wolfsburgs Trainer Glasner. «Der Elfmeter hat uns gekillt», sagte Hertha-Spielmacher Duda.

Die «sehr große Vorfreude» bei Covic war schnell vorbei. «Ich werde ein Teufel tun und eine Wort zum Schiedsrichter sagen. Das steht mir nicht zu. Aber es war sehr bitter. Das sind extreme Gefühlswelten, die Du durchlebst. Wir haben heute gegen einen sehr effektiven Gegner verloren», sagte Covic. «Wir müssen viel, viel besser machen», unterstrich der Hertha-Coach auf Sky.

Die Berliner Profis zeigten im Abschnitt eins den von ihrem neuen Trainer geforderten mutigen Offensivfußball, ließen Ball und Gegner laufen, auch wenn nicht alles gelang. Routinier Salomon Kalou und Marko Grujic verpassten den Ausgleich. Die Gäste zeigten nach der frühen Führung vor allem ihrer kompakten Defensive mit dem starken Franzosen Guilavogui als zentralem Prellbock. Später wurden die Gäste-Konter immer gefählicher – und führten zur Entscheidung.

Fotocredits: Andreas Gora
(dpa)

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