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Wunder verpasst: Bayer-Aus nach 0:0 in Madrid

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Madrid (dpa) – Vom Wunder in Madrid war Bayer Leverkusen weit entfernt, die Werkself-Profis wahrten beim vorzeitigen Abschied aus der Champions League aber zumindest ihr Gesicht.

Im zweiten Spiel unter dem neuen Trainer Tayfun Korkut erkämpfte sich der Bundesliga-Zehnte ein 0:0 beim Vorjahresfinalisten Atlético Madrid. Nach dem 2:4 im Hinspiel des Achtelfinales war das Aus vor dem Anpfiff im Estadio Vicente Calderon schon so gut wie besiegelt gewesen, mit ihrem engagierten Auftritt polierten die Leverkusener Fußballer aber ihr schwer demoliertes Selbstbewusstsein wieder etwas auf – selbst wenn Atlético nicht mit voller Kraft spielte.

Das kam den Gästen freilich gelegen, denn sie wollten eines auf jeden Fall vermeiden: Eine weitere demoralisierende Niederlage. Entsprechend legten die Leverkusener los. Nicht die Hausherren mit Frankreichs brillantem Dribbler Antoine Griezmann oder Sturmpartner Ángel Correa hatten die ersten Chancen. Nein, es war Kevin Volland, der frech zwei Atlético-Verteidiger im Strafraum der Gastgeber in der vierten Minute aussteigen ließ und mit links abzog. Der Ball ging allerdings am Tor vorbei. Aber: Ein guter Auftakt für die Gäste, von Korkut gab es prompt Applaus von der Seitenlinie.

Nach der praktisch aussichtslosen Ausgangssituation – noch nie kam in der Champions League eine Mannschaft nach einer Heimniederlage mit zwei Toren Unterschied weiter – war jede Minute ohne Gegentor eine Minute für die Moral. Das 1:1 bei Korkuts Einstand gegen den SV Werder Bremen war alles andere als eine Initialzündung gewesen. Damit die Reise nach Madrid nicht auch noch zur völlig lästigen Pflichtaufgabe verkommen sollte, stemmte sich Bayer engagiert gegen einen weitere Niederlage.

Von Atlético war erstmal wenig zu sehen, stattdessen versuchten sich Julian Brandt (15.) und Javier Hernandez (21.) vor dem gegnerischen Tor. Allerdings ohne Erfolg. Im Kollektiv suchte die Bayer-Elf trotz sieben fehlender Stammkräfte ihre Chance. Und Atlético ließ die Gäste gewähren, die Mannschaft von Diego Siméone schien sich die meiste Zeit bereits für kommende Aufgaben zu schonen. Bis auf zwei Minuten, als der Finalist der vergangenen Saison das Tempo erhöhte. Allein Keeper Bernd Leno bewahrte die Gäste in der 38. und 40. Minute mit zwei großartigen Paraden gegen Correa und Koke vor einem Rückstand.

Auch nach dem Seitenwechsel hatten die Madrilenen zunächst wieder zwei starke Minuten, wieder lag ein Tor in der Luft. Correa und Griezmann zielten aber knapp am Bayer-Tor vorbei. Sie nahmen es mit einem Lächeln. Das drohte ihnen jedoch zu vergehen, als Bayer binnen Sekunden gleich vier Mal die Chance zur Führung hatten. Zunächst scheiterte aber Brandt an Keeper Jan Oblak, dann verpasste zweimal Volland, danach Hernandez. Chancen gab es auch danach auf beiden Seiten, ein Tor fiel nicht mehr.

Fotocredits: Federico Gambarini

(dpa)

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