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Schwieriger Start: Klopp und Guardiola als Trainermuffel

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Sunderland – Der eine ist frustriert, der andere gereizt. Für die ehemaligen Bundesliga-Meistertrainer Jürgen Klopp und Pep Guardiola hat das neue Fußball-Jahr in England schlecht begonnen, obwohl weder Liverpool noch Manchester City verloren haben.

Für Klopp war das 2:2 seiner Reds gegen den Abstiegskandidaten AFC Sunderland eine gefühlte Niederlage. «Ich wirke wahrscheinlich nicht gerade wie der beste Verlierer der Welt», sagte er nach dem unglücklichen Remis. «Aber damit hab ich kein Problem. Zwei Strafstöße gegen uns fühlen sich nicht gut an.»

Das hatte der Coach nach dem Abpfiff auch Schiedsrichter Anthony Taylor wissen lassen. In der Pressekonferenz entschuldigte sich Klopp später für seine schlechte Laune. Anders als Klopp hatte sein Kollege Guardiola sogar Grund zur Freude, nachdem Man City zu zehnt mit 2:1 gegen den FC Burnley gewonnen hatte. Doch der frühere Bayern-Coach war patzig und maulig und sprach im NBC-Interview bereits vom Aufhören. «Ich werde mit 60 oder 65 Jahren kein Trainer mehr sein», sagte der 45 Jahre alte Katalane. «Ich nähere mich dem Ende meiner Karriere als Trainer, da bin ich sehr sicher.»

Klopp zeigt zwar keine persönlichen Ermüdungserscheinungen, doch moserte er weiter über die hohe Belastung für die Spieler in England. Dafür, dass der FC Liverpool die Chance verpasste, vorläufig auf drei Punkte an Tabellenführer FC Chelsea heranzurücken, machte Klopp den Spielplan mitverantwortlich. Weniger als 48 Stunden nach dem 1:0-Sieg gegen Manchester City wurde die Partie in Sunderland angepfiffen. «Ich bin mir nicht sicher, ob man nach dieser Pause besser spielen kann», erneuerte der Liverpool-Trainer seine Kritik.

Die britische Boulevard-Zeitung «Mirror» sah es ähnlich: «Liverpool hatte wenig Energie nach der Heldentat gegen Man City.» Die Tageszeitung «The Times» erkannte ein grundsätzliches Problem: «Das passiert zu oft bei Liverpool, auf einen Sieg im Topduell (…) folgt mangelnde Konzentration gegen schwächere Gegner.» Obendrein stellte «Mail Online» fest: «Ein 2:2-Unentschieden gegen das bescheidene Sunderland genügt nicht, wenn man Meister werden will.»

Vom Titel redet Guardiola derzeit nicht. Der frühere Bayern-Coach wirkte angeschlagen. Der «Telegraph» stellte fest, Guardiola habe «sich angestrengt, um seine Anspannung durch seinen turbulenten Start im englischen Fußball zu verbergen». Zuvor hatte der City-Trainer einem BBC-Reporter ein merkwürdiges Interview gegeben, in dem er überwiegend kurze, zynische Antworten gab. Angesprochen auf die Rote Karte für Manchesters Fernandinho, der für vier Spiele gesperrt wurde, blaffte Guardiola: «Fragen Sie den Schiedsrichter, nicht mich.»

Es war das siebte Rot für Man City in 30 Spielen unter Guardiola. «Wenn man hier mehr Ballbesitz hat, bekommt man wohl mehr Platzverweise», rechtfertigte er sich und fügte sarkastisch hinzu: «Ich muss die Regeln hier in England erst begreifen.» Ob er sich nicht über den Sieg in Unterzahl freue, hakte der BBC-Reporter nach, worauf Guardiola gezwungen lächelte. «Ich bin sehr froh, glauben sie mir. Ich bin sehr froh. Frohes neues Jahr!»

Fotocredits: Owen Humphreys
(dpa)

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