Ratgeber

Giro d’Italia: War alles sauber?

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Beim diesjährigen 91. Giro wurde bis jetzt kein Profi des Dopings überführt. Vielleicht haben die Sportler sich erstmals an die neuen Antidoping-Richtlinien gehalten und ein Wandel im Radsport ist erkennbar. Aber einige zweifelhafte Leistungen, gerade von Sportlern in den Bergen, lassen diese Hoffnungen sterben.

Gerade CSF Navigare sticht mit vier Etappensiegen hervor. Dieser kleine Rennstall kann den Gewinn des Bergtrikots und der Mannschaftswertung für sich verbuchen. Außerdem fand man im Gesamtklassement drei Fahrer dieses Teams unter den Top 12 wieder. Aber nicht zu vergessen ist, dass vor dem Giro ihr Sprinter Max Richeze positiv auf Anabolika getestet wurde. Auch muss man festhalten, dass kein Profi dieser Zweitliga-Mannschaft die Ehrenerklärung des Weltverbandes UCI für einen sauberen Radsport unterzeichnete.

Nicht zu vergessen sind die einzigartigen Soloritte des CSF-Kapitäns Emanuele Sella in den Dolomiten, der nur knapp an einem Dreifachsieg vorbeischrammte. Woher nahm er nur die Kraft, ohne Ermüdungen vom Vortag zu zeigen? In den Alpen ähnelte sich das Szenario. Alberto Contador, Riccardo Ricco oder Danilo di Luca mussten sich ihre Kräfte einteilen, während dessen Sella wieder als Solist die Topfavoriten stehen ließ und auf der 20. Etappe allein ins Ziel flog.

Diese zweifelhaften Leistungen vom CSF-Team Sella und Co. sorgten auch im Peloton für Diskussionsstoff. Andreas Klöden zeigte sich mutig und beklagte schon vor den Bergetappen, dass die Dopingtests bei den Teams sehr unterschiedlich ausfallen würden, wobei er CSF als größtes Negativ-Beispiel hervorhob.

Speziell das CSF Navigare-Team soll mit seinem enormen Leistungssprung nur als fragwürdiges Beispiel herausgegriffen werden. Werden wir sehen, was uns nach diesem Giro und vor der Tour de France noch in Sachen Doping erwartet. Fakt ist, auch wenn der Zuschauer spektakuläre Bergetappen sehen will. Ob die Leistungen der Profis auch clean sind, ist leider weiterhin fraglich.