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Kaymer: Rio-Absagen «traurig» für Golf-Olympia-Comeback

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Troon (dpa) – Golfprofi Martin Kaymer geht zielstrebig in seine neunte British Open: «Für mich als Europäer ist es das wichtigste Major.»

«Ich bin mit meinem langen Spiel sehr zufrieden, der Fokus in der Vorbereitung lag auf dem Putten», sagt der zweimalige Majorsieger im Interview der Deutschen Presse-Agentur vor dem einzigen europäischen Major im schottischen Troon.

Was bedeuten Ihnen die British Open?

Martin Kaymer:Für mich als Europäer ist es das wichtigste Major. Die Tradition ist sehr imposant. Am Anfang meiner Karriere habe ich mir immer vorgestellt, hier meinen ersten Majortitel zu gewinnen. Ich bin mit meinem langen Spiel sehr zufrieden, der Fokus in der Vorbereitung lag auf dem Putten.

Sie haben in Royal Troon noch nie ein Turnier gespielt, in welchem Zustand ist der Platz nach dem vielen Regen?

Kaymer:Ich war vor der US Open mit meinem Caddie hier und habe eine Runde gespielt. Er kommt ganz aus der Nähe aus Glasgow. Die ersten neun Löcher spielen sich etwas leichter, sind kürzer und man spielt mit Wind von hinten rechts. Eine Brise hat der Küstenplatz immer und ist ganz gut zu spielen. Heftig wird’s, wenn Regen dazukommt.

Die Olympia-Absagen einiger Golfstars werden heiß diskutiert. Haben Sie auch Angst vor Zika?

Kaymer:Die Ärzte sagen, bei uns Männern wäre eine Ansteckung mit Zika nicht so schlimm. Ich habe nicht vor, in den nächsten sechs Monaten in die Familienplanung einzusteigen.

Werfen die Absagen nicht ein schlechtes Licht auf die Sportart?

Kaymer:Es ist traurig für die Leute, die so hart gearbeitet haben, dass Golf olympisch wurde. Ich kann die Argumente verstehen. Wir sind in einer Luxussportart, wir haben jede Woche Action.

Sie haben immer betont, wie wichtig Ihnen Olympia ist. Wird Ihre Familie mitkommen?

Kaymer:Es war so geplant, aber du bezahlst dich dumm und dämlich. Nun kommt nicht einmal mein Bruder mit. Ich miete mir auch kein Haus, das wäre mir allein zu gefährlich.

ZUR PERSON:Profigolfer Martin Kaymer aus Mettmann ist 31 Jahre alt. Zwei Majors hat der Rheinländer gewonnen, 2011 schaffte er als zweiter Deutscher den Sprung an die Spitze der Weltrangliste. Im August nimmt er an den Olympischen Spielen in Rio de Janeiro teil, wo die Sportart nach 112 Jahren ihr Comeback gibt.

Fotocredits: Erik S. Lesser

(dpa)