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Kittel siegt mit Millimeter-Vorsprung bei 7. Etappe

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Nuits-Saint-Georges – Marcel Kittel musste warten, musste zittern – dann stand sein Millimeter-Sieg vor dem Norweger Edvald Boasson-Hagen in Nuits-Saint-Georges fest. Die Kittel-Festspiele bei der 104. Tour de France gehen also weiter.

Der Modellathlet aus Erfurt holte sich seinen dritten Etappenerfolg und schloss zum deutschen Rekordhalter Erik Zabel auf, der am Freitag seinen 47. Geburtstag feierte. Kittel sicherte sich mit jetzt ebenfalls zwölf Tagessiegen einen Eintrag in den Geschichtsbüchern der Tour.

Diesmal ging es allerdings knapper zu als bei seinen beiden vorangegangenen Erfolgen in Lüttich und am Vortag in Troyes. Das Zielfoto musste entscheiden. Als Kittels erneuter Sieg feststand, brüllte er seine Freude mit einem langen «Jaaa» hinaus. «Am Schluss war ich ein bisschen überrascht, dass es so knapp wird. Ich freue mich natürlich riesig und hatte wohl auch ein bisschen Glück», sagte er. Obendrauf gab es das Grüne Trikot von Arnaud Démare zurück. Kittel führt die Sprintwertung jetzt mit 197 Punkten vor dem durch Magenprobleme etwas angeschlagenen Franzosen an.

Kittel wartete im Massensprint wieder bis zur letzten Sekunde und wagte sich dann in den Wind. Die Stärke Boasson-Hagens kostete den Radprofi aus dem belgischen Quick-Step-Team jedoch fast den nächsten Erfolg. Kittel setzte die Tour d’Allemagne – drei Etappensiege und einen durch Peter Sagan für das deutsche Bora-hansgrohe-Team nach sieben Renntagen – letztlich aber fort. Platz drei blieb bei tropischen Temperaturen für den Australier Michael Matthews. André Greipel, bisher dreimal Dritter, fuhr auf Rang neun.

Der Brite Chris Froome verlebte als Träger des Gelben Trikots vor den folgenden, vielleicht vorentscheidenden Etappen im Jura und den Alpen am Wochenende einen weiteren ruhigen Tag. Am Samstag wird es für den dreimaligen Toursieger und sein Sky-Team ernst, auch wenn der Anstieg in die Station des Rousses eher zum Aufwärmen dienen wird. Am Sonntag geht es mit drei Anstiegen der höchsten Kategorie richtig zur Sache.

Auf dem Weg ins Rotwein-Paradies Nuits-Saint-Georges sorgten vor allem die Sprinterteams dafür, die vier Ausreißer Maxime Bouet, Yohanne Gene (beide Frankreich), Manuel Mori (Italien) und Dylan van Baarle (Niederlande) rechtzeitig wieder einzuholen. Gefahr für das Gelbe Trikot bestand ohnehin nicht – die Ausreißer kamen nie mehr als knapp vier Minuten weg. Sie fuhren über 200 Kilometer alleine an der Spitze.

Die Affäre um den von der Tour ausgeschlossenen Peter Sagan ist derweil noch nicht ausgestanden. «Sobald wir die Urteilsbegründung haben, werden wir mit unseren Anwälten mögliche weitere Schritte überlegen», sagte Bora-hansgrohe-Teammanager Ralph Denk am Freitag der Deutschen Presse-Agentur. Am Vortag hatte der Internationale Sportgerichtshof CAS den Eilantrag zur Wiedereingliederung des Doppel-Weltmeisters ins Rennen zurückgewiesen. Sagan wurde als vermeintlicher Verursacher des schweren Sturzes im Zielsprint der vierten Etappe disqualifiziert.

Fotocredits: Yorick Jansens,Dirk Waem
(dpa)

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