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Virus-Erkrankungen beunruhigen vor Olympischen Winterspielen

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Pyeongchang – Zahlreiche Fälle von akuten Magen-Darm-Erkrankungen unter Sicherheitskräften für die Olympischen Winterspiele in Pyeongchang sorgen kurz vor den Wettkämpfen für Unruhe.

Bei 32 Personen sei bis zum Abend des 6. Februar das Norovirus nachgewiesen worden, teilte das Organisationskomitee mit. «Eine epidemiologische Untersuchung ist im Gange, um den Weg der Übertragung nachverfolgen zu können.»

Das Norovirus, das sich von Mensch zu Mensch verbreitet, verursacht einen plötzlich auftretenden, heftigen Brechdurchfall. Die Viren können über verunreinigtes Essen oder Wasser übertragen werden.

Bei 21 von den Infizierten handle es sich um private Sicherheitskräfte, die im selben Quartier im Landkreis Pyeongchang gewohnt hätten, hieß es. Weitere elf infizierte Personen – acht Koreaner und drei Ausländer – hätten sich an anderen Orten aufgehalten.

Zunächst war von 41 Verdachtsfällen die Rede gewesen. Die Menschen mit den Virussymptomen wurden in ein Krankenhaus gebracht, weitere 1200 Bewohner der Unterkunft für das Sicherheitspersonal sollten isoliert werden, «bis keine weiteren Fälle mehr auftreten».

900 Soldaten sollen jetzt dafür sorgen, dass keine Sicherheitslücken entstehen. Sie sollen den Angaben des Organisationskomitees zufolge an 20 Olympia-Schauplätzen postiert werden. Die Spiele beginnen am Freitag.

Die betroffene Unterkunft liegt abseits der beiden Athletendörfer. Die Organisatoren unternähmen alles, um eine mögliche Verbreitung der Krankheit zu verhindern, sagte der Spiele-Exekutivdirektor des Internationalen Olympischen Komitees, Christophe Dubi.

Die Krankheitsfälle hätten auch Sorgen um die Nahrungsmittelsicherheit in der Region ausgelöst, berichteten südkoreanische Zeitungen. Noroviren könnten nach Angaben des OK über das Grundwasser in Nahrungsmittel und Getränke gelangt sein.

Als Vorsitzender des Organisationskomitees wolle er sich entschuldigen, sagte Lee Hee Beom angesichts der Krankheitsfälle. Das Zentrum für Krankheitskontrolle und andere Behörden beraten demnach über weitere Gegenmaßnahmen.

In den beiden olympischen Dörfern in der Bergregion um Pyeongchang sowie der östlichen Küstenstadt Gangneung würden Desinfektionsmittel- Spender aufgestellt, kündigte Dubi an. Mit Flugblättern sollen die Athleten und Funktionäre zudem über Vorsichtsmaßnahmen informiert werden.

Fotocredits: Gudrun Holland/RKI
(dpa)

(dpa)

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